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Sonntag, 10. Juli 2011

Teheran präsentiert unterirdische Raketensilos

Irans Revolutionsgarden demonstrieren militärische Stärke: Parallel zu einem Manöver präsentierten sie unterirdische Raketensilos. Von dort aus könnten Langstreckenraketen auf Israel und US-Stützpunkte in Afghanistan abgeschossen werden

Auf den Fernsehbildern von der Abschussrampe war dem Bericht des iranischen Staatsfernsehens zufolge eine Schahab-3-Rakete zu sehen, die mit einer Reichweite von knapp 2000 Kilometern Israel oder US-Stützpunkte im Nahen Osten erreichen könnte. Die Silos können demnach Raketen unterschiedlicher Reichweite aufnehmen. Sie seien elektronisch mit den Einsatzzentren verbunden, erklärte General Ali Hadschisadeh von den Revolutionsgarden am Dienstag im Staatsfernsehen. Die Technik für das Raketensilo soll vollständig im Iran hergestellt worden sein.

Raketen können US-Stützpunkte erreichen

Nach Angaben des Generals können die Raketen Israel und US-Stützpunkte in Afghanistan erreichen. „Unsere Raketen wurden genau dafür entwickelt, potenzielle Bedrohungen durch die USA und das zionistische Regime zum Ziel zu nehmen“, sagte Hadschisadeh. Das Rüstungsprojekt sei keine Bedrohung europäischer Staaten. „Die US-Stützpunkte in Afghanistan sind 120 bis 700 Kilometer von uns entfernt“, sagte Hadschisadeh. Sie könnten daher ebenso wie Israel „von uns zum Ziel genommen“ werden.

Die Revolutionsgarden hatten am Montag ihr Manöver „Prophet 6“ begonnen, bei dem die Elitetruppe nach eigenen Angaben auch Raketen testet. Das sei keine Bedrohung anderer Staaten, beteuerte Hadschisadeh. Die Revolutionsgarden hatten im Mai und Oktober neue ballistische Raketen erhalten und arbeiten an Raketen der Folgegeneration. Der Westen ist vor allem besorgt wegen der Rakete Schahab-3 mit ihrer Reichweite von bis zu 2000 Kilometern. Befürchtet wird auch, dass Raketen zum Transport von Atomsprengköpfen dienen könnten. Teheran bestreitet jedoch, sein Atomprogramm für militärische Zwecke nutzen zu wollen.

Iran verweigert Zusammenarbeit mit UN-Gesandten

Die Regierung in Teheran lehnte es am Dienstag ab, den neuen Berichterstatter der Vereinten Nationen für die Menschenrechte im Iran zu empfangen. „Wir haben in der Vergangenheit mit anderen UN-Rechtsgesandten zusammengearbeitet“, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums. „Doch in diesem Fall war die Ernennung eine politische Maßnahme, die alle anerkannten Regeln missachtet.“

Die laufenden Manöver würden faktisch darauf abzielen, „Frieden und Ruhe in der Region zu fördern, weil ein machtvoller Iran jede militärische Konfrontation abschrecken könnte.“ Das gelte besonders für eine Bedrohung durch Israel. „Die westliche Sorge über unsere Militärmacht sehen wir mit Wonne“, fügte der Sprecher hinzu.

Teheran wirft den USA vor, mit politischem Druck die Ernennung des UN-Berichterstatters Ahmed Shaheed aus den Malediven durchgesetzt zu haben. Es vertritt zudem die Ansicht, den UN fehle das nötige Verständnis für islamische Normen. Menschenrechte könnten nicht ohne Berücksichtigung der Kultur und des Glaubens generalisiert werden.
 
Quelle: jba/stj/dpa/AFP/Reuters
 

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